Post by Juergen Ilse[ Kabelmodem ]
Post by Henry TrommerPost by Juergen IlseWenn die Administration aber nicht ueber IP (sondern irgend
etwas exotisches anderes) erfolgt,
Geht sie aber.
Woher weisst du das?
Wir entwickeln, produzieren und vermarkten ein System, dass (mehr oder
weniger) mit DOCSIS konkurriert. Falls man nun möchte, dass dieses System
sich prinzipiell in die vorhandenen Strukturen eines Providers, der
bereits DOCSIS einsetzt, integrieren können lassen soll, muss man
wenigstens ungefähr wissen, wie diese Strukturen aussehen. Damit verrate
ich jetzt aber kein Geheimnis, denn das ergibt sich ja durchaus schon aus
dem von Dir erwähnten Standard.
Post by Juergen IlsePost by Henry TrommerPost by Juergen Ilsebraucht das Ding dazu keine IP.
Vielleicht m8uss das Ding aber auch gar nicht administriert werden,
Muss es.
Woher weisst du das?
Siehe oben und unten.
Post by Juergen IlsePost by Henry TrommerPost by Juergen Ilseevt. laesst sich daran noch nicht einmal etwas konfigurieren ...
Na wenigstens den Upstream möchte der Provider ja wohl konfigurieren
können...
Das muss nicht am "Modem" passieren (bei DSL wird es ueblicherweise
auf der "COE" Seite, sprich am Equipment in der Vermittlungsstelle
bzw. bei VDSL dem Equipment im KVZ konfiguriert).
Also wenn ich die Telefonverkabelung (auf der ja DSL aufsetzt) richtig
verstanden habe, gibt es hier eine dedizierte Leitung von der
Vermittlungsstelle bis zum Kunden. Da ist es dann kein Problem, den
jeweiligen Kundenport entsprechend zu konfigurieren (Upstream, ...) und
diese Parameter auf einem niedrigen Layer dem DSL-Modem mitzuteilen. Hier
wird letzten Endes aber auch das Modem konfiguriert, nur der Punkt, wo
die Informationen gespeichert werden, ist ein anderer. Ich meine, stell
Dir mal ein DSL-Modem vor, dass bspw. mit 4 MBit senden kann, aber an
einer Leitung angeschlossen ist, über die nur 1 MBit sauber übertragen
werden kann - da muss das Teil schon auch auf eine entsprechend niedrige
Upstream-Rate konfiguriert werden.
Beim Kabel-Modem hat man aber keine dedizierte Leitung. Darüberhinaus ist
die MAC afaik das einzige Merkmal anhand dessen sich ein Kabel-Modem vom
anderen unterscheiden lässt und dass sich darüberhinaus beim Provider mit
wenig Aufwand (Barcode auf Verpackung einscannen) auf den Kunden
registrieren lässt. Freilich kann das Modem seine MAC auch auf
irgendeinem niedrigen Layer mitteilen und eine gewisse Grundkonfiguration
wird sicherlich auch da erstmal stattfinden. Aber ...
Post by Juergen IlsePost by Henry TrommerPost by Juergen IlseOhne zu wissen, um was fuer ein Geraet es sich genau handelt, kann man
dazu schlicht *gar* *nichts* weiterfuehrendes sagen.
Also ich weiss genug: Es ist ein (Euro)Docsis Kabelmodem.
Die Leute die sich das ausgedacht haben, muessen wohl voellig besoffen
:-)
Post by Juergen IlseWarum muss das "Modem" einen IPv4-Stack implementieren,
wenn es nur Ethernet-Frames ueber die Kabelverbindung bridgen koennen
muss (was es auf jeden Fall koennen muss, weil auch das steht in der
Spec ...)?
... wie Du ja selbst festgestellt hast, muss es ja IPv4 können. Die
Antwort auf die Frage warum, findet sich auch in der Spec: Es muss auch
TFTP und SNMP können. TFTP mit Sicherheit für ein Firmwareupgrade und
eventuell für den Configfile-Download und SNMP für die Konfiguration und
Statusabfrage. Und abgesehen von einer gewissen Grundkonfiguration, die
sich darauf beschränken wird, das Modem gerade soweit zu konfigurieren,
dass es erfolgreich einen DHCP-Request durchführen kann, wird die gesamte
weitere Konfiguration über Configfile und/oder SNMP ablaufen. Unterm
Strich ist dass so imho deutlich einfacher, da einerseits die CMTS in
der "Vermittlungsstelle" einfacher gestrickt sein können, da sie die
Modems weder identifizieren, noch ihnen spezifische
Konfigurations-Parameter mitteilen müssen und andererseits die
Konfiguration nur an einer zentralen Stelle gespeichert bleibt.
Post by Juergen IlseWarum wird bereits in der Spec verhindert, dass mehrere
Geraete (ueber einen HUB oder Switch) an das "Modem" angeschlossen
werden koennen (ja, die Spec verbietet das *ausdruecklich*)?
Kann ich auch nicht nachvollziehen.
Post by Juergen IlseWas haben Angaben zu den "unterstuetzten Client-Betriebssystemen" in
der Spec vom Kabelmodem zu suchen? Theoretisch koennte jemand ein
Kabelmodem bauen, dass bei der Initialisierung versucht herauszube-
kommen, ob auf dem angeschlossenen Rechner "Windows 3.1 or higher,
Windows ???95, Windows NT, MAC System 7.0 or higher, OS/2 WARP 3.0 or
higher" laeuft und z.B. bei einem angeschlossenen Rechner unter
Linux oder Solaris die Mitarbeit verweigert. Ja das Ding waere gemaess
der DOCSIS Spezifikation sogar standardkonform ...
Naja, das lief doch unter Assumptions. Man kann bei der Geräteentwicklung
also davon ausgehen, dass der Kunde eines dieser Betriebssystem nutzt.
Von Bedeutung ist diese Annahme doch eigentlich nur beim USB-Treiber.
Einen anderen Punkt, wo eine solche Annahme überhaupt sinnvoll wäre, sehe
ich nicht, wobei die Anzahl der Linux-Nutzer die Anzahl der Windows 3.1
Nutzer doch mittlerweile bei weitem übersteigen dürfte und das mit dem
sinnvoll auch deshalb so ne Sache ist. Naja, der Standard stammt ja auch
aus 1996 und könnte stellenweise mal gründlich überarbeitet werden. Wieso
braucht ein Kabel-Modem bspw. nur eine 10 MBit Ethernet Buchse -
heutzutage sind da prinzipiell doch viel höhere Datenraten möglich?
Vielleicht gibt es ja auch einen neueren Standard und das entsprechende
Dokument ist nur nicht öffentlich zugänglich? Egal...
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MfG, Henry