Discussion:
Welche Adresse für Gateway
(zu alt für eine Antwort)
Tim Ritberg
2010-05-10 20:51:57 UTC
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Hi!

Ich such gerade rum, ob in einem RFC geregelt ist, welche Adresse der
Default-Gateway haben soll (muss).

Beim /24-Netz nehm ich immer die 254. Ich habe mal gelesen, dass Clients
diese Adresse nehmen, wenn ihnen der DGW nicht bekannt ist.
Juergen P. Meier
2010-05-11 04:22:44 UTC
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Post by Tim Ritberg
Ich such gerade rum, ob in einem RFC geregelt ist, welche Adresse der
Default-Gateway haben soll (muss).
Diejenige, die der verantwortliche Admin dafuer vorsieht.

Der Standard macht da keine Vorgabe.
Post by Tim Ritberg
Beim /24-Netz nehm ich immer die 254. Ich habe mal gelesen, dass Clients
diese Adresse nehmen, wenn ihnen der DGW nicht bekannt ist.
Das ist Unsinn. Client machen keine dummen Ratespiele.

Meiner Erfahrung nach gibt es drei Typen von Admins, von denen die
ersten beiden Typen etwa gleich verteilt sind, und der dritte Typ
hingegen sehr selten ist:

Typ 1: Gateway ist immer die niedrigste BSD-Kompatible Hostaddresse
(die niedrigste nutzbare Hostaddresse ist Streng nach IETF Standard die
Netzaddresse, aber aus Kompatibilitaetsgruenden mit einer historischen
API Konvention bei alten BSD Stacks ist diese praktisch nicht nutzbar)
Bei einem Netz /<=24 endet das Gateway also auf .1

Typ 254: Gateway ist immer die Addresse unterhalb der Broadcastaddresse,
also die hoechste Hoostaddresse. Du scheinst zu dieser Gruppe zu gehoeren.

Typ X: Die Gateway-IP wird nach Tageslaune oder sonst irgendwelchen
groesstenteils esothereischen Gesichtspunkten gewaehlt.

Es gibt noch die Kombination der esten beiden bei Transfernetzen (wo
genau zwei Gateways zu unterschiedlichen Netzen stehen). Aber
spaetestens bei drei oder mehr Gateways in einem Subnet degradieren
auch diese Addresskonventionen zum letzten Typus.


Und Geruechten zu folge gibt es noch einen vierten Typus, den
analretentiven BAfH, der dem Gateway einfach die Netzaddrese verpasst
und sich dann koestlich ueber all die armen Luser mit ihren aelteren
Wintendo-Buechsen oder BSD-Kisten amysiert die verzweifelt versuchen
Konnektivitaet zu bekommen. BTDT (aber nur einmal bei ner LAN-Party)

Juergen
--
Juergen P. Meier - "This World is about to be Destroyed!"
end
If you think technology can solve your problems you don't understand
technology and you don't understand your problems. (Bruce Schneier)
Juergen P. Meier
2010-05-11 04:34:55 UTC
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Post by Tim Ritberg
Ich such gerade rum, ob in einem RFC geregelt ist, welche Adresse der
Default-Gateway haben soll (muss).
Diejenige, die der verantwortliche Admin dafuer vorsieht.

Der Standard macht da keine Vorgabe.
Post by Tim Ritberg
Beim /24-Netz nehm ich immer die 254. Ich habe mal gelesen, dass Clients
diese Adresse nehmen, wenn ihnen der DGW nicht bekannt ist.
Das ist Unsinn. Client machen keine dummen Ratespiele.

Meiner Erfahrung nach gibt es drei Typen von Admins, von denen die
ersten beiden Typen etwa gleich verteilt sind, und der dritte Typ
hingegen sehr selten ist:

Typ 1: Gateway ist immer die niedrigste BSD-Kompatible Hostaddresse
(die niedrigste nutzbare Hostaddresse ist Streng nach IETF Standard die
Netzaddresse, aber aus Kompatibilitaetsgruenden mit einer historischen
API Konvention bei alten BSD Stacks ist diese praktisch nicht nutzbar)
Bei einem Netz /<=24 endet das Gateway also auf .1

Typ 254: Gateway ist immer die Addresse unterhalb der Broadcastaddresse,
also die hoechste Hoostaddresse. Du scheinst zu dieser Gruppe zu gehoeren.

Typ X: Die Gateway-IP wird nach Tageslaune oder sonst irgendwelchen
groesstenteils esothereischen Gesichtspunkten gewuerfelt.

Es gibt noch die Kombination der esten beiden bei Transfernetzen (wo
genau zwei Gateways zu unterschiedlichen Netzen stehen). Aber
spaetestens bei drei oder mehr Gateways in einem Subnet degradieren
auch diese Addresskonventionen zum letzten Typus.


Und Geruechten zu folge gibt es noch einen vierten Typus, den
analretentiven BAfH, der dem Gateway einfach die Netzaddrese verpasst
und sich dann koestlich ueber all die armen Luser mit ihren aelteren
Wintendo-Buechsen oder BSD-Kisten amysiert die verzweifelt versuchen
Konnektivitaet zu bekommen. BTDT (aber nur einmal bei ner LAN-Party)

Juergen
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technology and you don't understand your problems. (Bruce Schneier)
Marc Haber
2010-05-11 11:27:57 UTC
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Post by Juergen P. Meier
Typ 1: Gateway ist immer die niedrigste BSD-Kompatible Hostaddresse
(die niedrigste nutzbare Hostaddresse ist Streng nach IETF Standard die
Netzaddresse, aber aus Kompatibilitaetsgruenden mit einer historischen
API Konvention bei alten BSD Stacks ist diese praktisch nicht nutzbar)
Bei einem Netz /<=24 endet das Gateway also auf .1
Typ 254: Gateway ist immer die Addresse unterhalb der Broadcastaddresse,
also die hoechste Hoostaddresse. Du scheinst zu dieser Gruppe zu gehoeren.
Ich gehöre auch zu Typ 254, unter anderem, weil die DAUs dann mit 1
anfangen können ohne dass sie Schaden anrichten.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
Stefan Dreyer
2010-05-11 12:18:15 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Juergen P. Meier
Typ 1: Gateway ist immer die niedrigste BSD-Kompatible Hostaddresse
(die niedrigste nutzbare Hostaddresse ist Streng nach IETF Standard die
Netzaddresse, aber aus Kompatibilitaetsgruenden mit einer historischen
API Konvention bei alten BSD Stacks ist diese praktisch nicht nutzbar)
Bei einem Netz /<=24 endet das Gateway also auf .1
Typ 254: Gateway ist immer die Addresse unterhalb der Broadcastaddresse,
also die hoechste Hoostaddresse. Du scheinst zu dieser Gruppe zu gehoeren.
Ich gehöre auch zu Typ 254, unter anderem, weil die DAUs dann mit 1
anfangen können ohne dass sie Schaden anrichten.
Ich auch, allerdings nicht durchgängig: Bei einem Kunden musste ich mal
aus einem /29 ein /28 machen. Da wollte ich dann nicht unbedingt das
Gatewas ändern. Da hängt nun das Gateway halt mittendrin. Allerdings
kann das je nach Lage des Subnetzes auch passieren, wenn man ein 1-Typ ist.
Bei Transfernetzen bin ich aber komischerweise der Typ 1.
Marc Haber
2010-05-11 16:27:40 UTC
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Post by Stefan Dreyer
Ich auch, allerdings nicht durchgängig: Bei einem Kunden musste ich mal
aus einem /29 ein /28 machen. Da wollte ich dann nicht unbedingt das
Gatewas ändern. Da hängt nun das Gateway halt mittendrin.
Ich hätte da wohl eine zweite Gateway-Adresse definiert.
Post by Stefan Dreyer
Allerdings
kann das je nach Lage des Subnetzes auch passieren, wenn man ein 1-Typ ist.
Genau.
Post by Stefan Dreyer
Bei Transfernetzen bin ich aber komischerweise der Typ 1.
Bei Transfer- oder sonstigen Netzen mit mehr als einem Ausgang ist das
Gateway nach drinnen die .1 und das Gateway nach draußen die .254,
wobei "drinnen" schon ganz klar "drinnen" sein muss, sonst .254 und
.253.

Grüße
Marc
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frank paulsen
2010-05-11 15:56:05 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Juergen P. Meier
Typ 254: Gateway ist immer die Addresse unterhalb der Broadcastaddresse,
also die hoechste Hoostaddresse. Du scheinst zu dieser Gruppe zu gehoeren.
Ich gehöre auch zu Typ 254, unter anderem, weil die DAUs dann mit 1
anfangen können ohne dass sie Schaden anrichten.
sicherlich die falsche gruppe fuer diesen randaspekt, aber es ist einem
DAU in meiner praxis wesentlich einfacher zu vermitteln, dass er die
finger von .0 oder .1 zu lassen hat, weil die 'dem Chef' gehoeren, als
bei beliebigen anderen adressen.

(wenn in einem netz .1 und .254 als alternative zur verfuegung stehen,
ist das ja im wesentlichen auch nur beleg dafuer, dass CIDR sich in der
praxis irgendwie doch ueberhaupt nicht durchgesetzt hat. da darf man
dann auch mal anderweitig irrational argumentieren)
--
frobnicate foo
Ralph Angenendt
2010-05-12 10:57:04 UTC
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Post by frank paulsen
Post by Marc Haber
Post by Juergen P. Meier
Typ 254: Gateway ist immer die Addresse unterhalb der Broadcastaddresse,
also die hoechste Hoostaddresse. Du scheinst zu dieser Gruppe zu gehoeren.
Ich gehöre auch zu Typ 254, unter anderem, weil die DAUs dann mit 1
anfangen können ohne dass sie Schaden anrichten.
sicherlich die falsche gruppe fuer diesen randaspekt, aber es ist einem
DAU in meiner praxis wesentlich einfacher zu vermitteln, dass er die
finger von .0 oder .1 zu lassen hat, weil die 'dem Chef' gehoeren, als
bei beliebigen anderen adressen.
Es gab allerdings eine Zeit lang VMWare-Versionen, die sich von
irgendwelchen Chefadressen überhaupt nicht beeindrucken ließen.

Connectivity weg - "Ey, wer hat hier gerade VMWare frisch konfiguriert?"

Die 254 hat es in Ruhe gelassen.

Ralph
--
You'll have to wait til yesterday is here

Nicht schreiben können: http://lestighaniker.de/
Sven Geggus
2010-05-11 12:08:11 UTC
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Post by Juergen P. Meier
Es gibt noch die Kombination der esten beiden bei Transfernetzen (wo
genau zwei Gateways zu unterschiedlichen Netzen stehen).
Da mach ich das subjektiv gerne so, dass 1 der Gateway Richtung Welt ist und
254 Richtung intern :)

Bei mir ist jedenalls wie bei 99% der SOHO Router die ich so kenne immer die
1 der Gateway.

Gruss

Sven
--
"Software is like sex; it's better when it's free"
(Linus Torvalds)

/me is ***@ircnet, http://sven.gegg.us/ on the Web
Juergen Ilse
2010-05-11 06:43:24 UTC
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Hallo,
Post by Tim Ritberg
Ich such gerade rum, ob in einem RFC geregelt ist, welche Adresse der
Default-Gateway haben soll (muss).
Nein, da gibtes keine Vorgabe.
Post by Tim Ritberg
Beim /24-Netz nehm ich immer die 254. Ich habe mal gelesen, dass Clients
diese Adresse nehmen, wenn ihnen der DGW nicht bekannt ist.
Nein, wenn das Default-Gateway unbekannt ist, gibt es keine Default-Route.

Tschuess,
Juergen Ilse (***@usenet-verwaltung.de)
--
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